Ich komme locker eine Woche ohne Internet aus - so hätte ich bis vor Kurzem noch geprahlt. Doch im März, in den Hamburger Skiferien, war ich in der Schweiz. Dort wohnen wir jedes Jahr mit Freunden in einem Haus, das technologisch noch nicht in der Gegenwart angekommen ist. Das heißt, es existiert ein Telefonanschluss, aber kein Internet. Um online zu sein, gibt es nur einen Weg: Ich gehe zu dem einzigen Hotel am Ort mit einem offenen Wlan. Es ist zu Fuß in zehn Minuten zu erreichen.
Bereits nach ein paar Stunden in dem idyllischen Graubündener Kaff fiel mir auf, dass mir ein Internetanschluss wichtiger geworden ist, als ich noch vor einem Jahr gedacht hätte. Auf Facebook und Twitter kann ich tatsächlich locker eine Woche verzichten. Aber was wirklich wichtig geworden ist, sind Whatsapp, Instagram und Snapchat.
Die ersten drei Tage meiner Ferien habe ich es ausgehalten, aber dann tat es echt gut, als beim Drei-von-drei-Balken-Wlan die ersten Nachrichten aufploppten. Bei drei Tagen kein Whatsapp checken sammeln sich eine Menge davon an. Viele kommen aus Gruppenchats mit Freunden oder der Klasse - und eine neunte Klasse hat eigentlich immer viel zu bereden (deswegen stelle ich den Chat in den Ferien gerne mal für eine Woche stumm (das heißt nicht ab)).
Wenn ich jetzt auf die Ferien zurückblicke, finde ich eins allerdings ein bisschen peinlich: dass ich etwa jeden zweiten Tag gut anderthalb Stunden mit meinem „pseudo“ bestellten Wasser im Hotel saß. Um wie ein höflicher Gast auszusehen und nicht wie ein Wlan-Schnorrer.
Meine Skiferien-Musik-Hitliste:
Es geht bergab - Dendemann
Survival - Eminem
Counting Stars - OneRepublic
And We Danced - Macklemore
Affe sucht Liebe (Alex Christensen Mix) - Fraktus
Kids - Marteria
Verstrahlt - Marteria
Wackelige Angelegenheiten - Fettes Brot
Why I love you - Jay Z & Kanye West
Wieder Winter - Kraftklub
100x - Prinz Pi
Poesie Album - Samy Deluxe